Nachdem wir im ersten Teil der CMDB Serie geklärt haben, was der Sinn einer CMDB ist, wollen wir hier nun darauf eingehen, wie Sie Ihre Ziele für den Einsatz der CMDB finden. Wir beleuchten hier nun die Aspekte, in die eine CMDB eingreifen kann bzw. Bereiche, in der eine CMDB sinnvoll ist. Mit anderen Worten, es geht um das Configuration Management.

Wir haben einige Fragen zusammengetragen, die Sie auf Ihr Aufgabengebiet anwenden können, damit Sie schnell zu Ihrem besten Einsatzzweck der CMDB kommen.

Was bedeutet Configuration Management?

Als Configuration Management bezeichnet man die vollständige Beschreibung eines Items. Das bedeutet, dass die Konfiguration eines Items bekannt, definiert und seine Verwendung beschrieben ist. Es bedeutet auch, dass, sobald sich was ändert, dies wieder dokumentiert wird. Das Item hat funktionale und physische Attribute und sein Einsatzbereich ist beschrieben und nachvollziehbar.

Bei unserem letzten Beispiel des Weinhändlers wäre dies z.B. ein Fass, dass mit all seinen Attributen beschrieben ist. (Material: Holz; Fassungsvolumen: 60l; Inhalt: Chardonnay …)

Kosten sparen mit der CMDB

Je vollständiger die Informationen sind, desto besser kann Ihr Unternehmen agieren. Man geht davon aus, dass klare, vollständige und prägnante Informationen zu Ihren Produkten und Dienstleistungen, z.B. die Vertriebskosten um bis zu 40 Prozent senken können, indem sie den Bedarf an Korrekturmaßnahmen verringern.

Bespiel:

Ein Winzer hat ein Angebot an einen Weinhändler geschickt. Leider wurde versäumt nachzutragen, dass der 2018er Riesling ausverkauft ist. Jetzt heißt es, mit dem Weinhändler Kontakt aufnehmen, das Angebot wieder rückgängig machen, etwas anderes anbieten, Lieferung und Umsatz sind gefährdet und die Reputation des Winzers als zuverlässiger Lieferant ist schnell dahin. Das Vergessen der Aktualisierung kann also schnell einen größeren Business Impact haben.

Das ist banal? Ja, ist es. Aber genau deshalb ist es so wichtig, alle Änderungen sofort zu dokumentieren. Sie können solche Fehler verhindern, in dem Sie einen klar geregelten Prozess dazu aufbauen. Dieser ermöglicht einen reibungslosen Betrieb.

Geschäftsfelder und Ziele

Jedes Unternehmen hat Ziele. Jedes Unternehmen will diese so leicht und schnell wie möglich erreichen. Dazu braucht es, neben vielen anderen Dingen, IT-Unterstützung. Und auf dem Weg, diese Ziele zu erreichen, werden Fragen aufgeworfen, die es zu beantworten gibt. Die CMDB ist dazu da, diese Fragen, oder zumindest recht viele dieser Fragen zu beantworten. Je besser die CMDB nun auf die Bedürfnisse der Bereiche angepasst ist (und gepflegt ist), desto besser können die Fragen beantwortet werden.

Die wohl wichtigste Aufgabe ist festzulegen, wohin Sie wollen. Ein gutes Configuration Management beginnt mit klaren Zielen, die auch umsetzbar sind.

Deshalb sollten Sie sich zunächst diese Frage stellen:

Was wollen wir bzw. das Unternehmen erreichen?

Die Beantwortung dieser Frage liefert Ihnen Klarheit über Ihre Ziele.

Fragen an die CMDB

Aus diesen Zielen ergibt sich eine entscheidende Frage:

Welche Fragen soll die CMDB beantworten?

Die CMDB ist dazu da, Fragen zu beantworten. Dies soll schnell und unkompliziert erfolgen und sie soll aktuelle und korrekte Antworten liefern.

Solche Fragen könnte sie beantworten:

Beispiele:

1. Der Winzer bringt seinen 2018er Chardonnay jetzt in einen anderen Kellerraum, damit der ursprüngliche Raum für den neuen Wein hergerichtet werden kann. Um Verwechslungen zu vermeiden, muss dies natürlich dokumentiert werden. Dazu gehört z.B. den neuen Kellerraum säubern und herrichten, Transport der Fässer durchführen, genauen Lageplan der Fässer festhalten, den nun leeren Raum säubern und herrichten, mit neuen Fässern belegen und einen Lageplan für den neuen Wein erstellen (analog zum Umzug eines Rechenzentrums).

Die Fragen, die hier aus der CMDB beantwortet werden können, wären z.B.:

2. Ein neuer Cuvée, aus einem Riesling und einem Müller-Thurgau, evtl. versetzt mit einem Kerner, soll entstehen. Damit Sie ein reproduzierbares Ergebnis erhalten, sollte jeder Schritt dahin erfasst sein. Z.B. eine erste Kelterung mit den entsprechenden Rebsorten durchführen, Ergebnis prüfen, zweiten „Versuch“ durchführen, verfeinern, verbessern. (analog zu einer Produktentwicklung)

3. Winzer schließen sich zu einer Winzergemeinschaft zusammen. Das wäre totales Chaos, wenn nicht alles sorgfältig beschrieben wird (analog zu einer Fusion oder Übernahme).

Planen und Ziele niederschreiben

Jedes erfolgreiche CMDB-Projekt erfordert einen detaillierten Plan, was alles aufgenommen werden muss. Wenn Sie Ihre Ziele klar identifizieren und eine Strategie für den Entwurf, die Implementierung und Pflege entwickeln, legen Sie den Grundstein für einen besseren Service. Machen Sie sich Listen oder Service Maps, die Ihnen eine Übersicht über die Komponenten und Aufgaben verschaffen. Erstellen Sie als Nächstes eine Liste von Anwendungsfällen, die Ihre strategischen Initiativen unterstützen und wie sie mit der CMDB verknüpft sind.

Wenn Sie strategische Geschäftsinitiativen beschreiben, verwenden Sie die gleiche Sprache, die Ihr Unternehmen bereits verwendet. Ihre Stakeholder werden Sie schneller verstehen, und Sie bekommen ein schnelleres buy-in.

Bei unserem Winzer könnte das so aussehen:

Es ist leicht ersichtlich, welche Komponenten benötigt werden und welche Personen beteiligt sind. Auch die Geschäftsbereiche, die alle betroffen sind, können direkt abgelesen werden. Diese Zusammenhänge und Abhängigkeiten können Sie in der CMDB abbilden und leicht herausfinden, was alles benötigt wird.

Erstellen Sie sich solche Info-Maps (Service – Maps) oder machen Sie sich Listen mit Ihren Zielen, wie die folgende:

Weitere Beispiele könnten sein:

Fragen über Fragen

Aus den ToDo’s ergibt sich, wer alles an diesen Prozessen beteiligt ist. Diese Personen sollten Sie beim erstellen einer CMDB einbeziehen, denn die können Ihnen auch sagen, was für sie wichtig ist, um Ihre tägliche Arbeit zu verbessern. Hier kann die CMDB helfen, in dem z.B. Abfragen vereinfacht werden.

Klein starten

Anhand dieser Fragen kommen Sie dem Einsatzzweck Ihrer CMDB schnell näher. Sie erfahren, welche Aufgaben die CMDB, neben einer reinen Inventarisierung, abdecken muss und welche Attribute Sie bei den CIs benötigen. Aber auch hier gilt natürlich, dass Sie klein beginnen sollten. Bitte nicht alle Projekte auf einmal starten! Eins nach dem anderen, dann kommen sie schnell ans Ziel.

Fazit

Die Zieldefinitionen geben Ihnen den Weg vor, wohin sich Ihre CMDB entwickeln muss. Sie ist nicht Selbstzweck, sondern soll Sie bei Ihren Businessaufgaben unterstützen.

Sollten sie Fragen haben oder noch unsicher sein, wie Sie mit einem CMDB Projekt starten wollen, dann scheuen Sie sich nicht, uns anzusprechen. Wir stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Vereinbaren Sie noch heute einen ersten Beratungstermin mit uns.